Schöpfen

blumen in vogelbecher

aus dem Brunnen, in dem der Himmel sich spiegelt,  schöpfen
im feuerverzinkten Eimer die Haarrisse, die Beulen
auf den Händen das Blau hinauftragen

am Morgen Feld und Welt weitherzig beregnen, auch
die spröden Lippen jener alten Frau benetzen, die
der Bleistift soeben gezeichnet hat, so dass

die Wunden sich schließen, einen Winkel Wüste wässern
in am Horizont aufgrünender Oase Ureinwohnern gleich barfüßig
mit dem Palmwedel Kühlung zufächeln

dem Neugeborenen, dessen Sinne schlafen, dessen Träume
auf einem weißen Blatt Papier
einem Du entgegen ins Leben wachsen

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert